PRATL: “ES IST GANZ WICHTIG, EIN GUTER ANSPRECHPARTNER ZU SEIN”

Der Weg zum Profi-Trainer! Thomas Pratl, der Chefcoach der U18 des FC Flyeralarm Admira im großen Interview.

Du hast vor über 15 Jahren mit deiner Trainer-Ausbildung begonnen – wie ist es dazu gekommen?

Das war bei meinem damaligen Heimatverein in Pinkafeld – zu der Zeit hab’ ich selbst noch in der U16 Fußball gespielt. Für die U10 wurde ein Kindertrainer gesucht und ich habe keine Ahnung, wie man da auf mich gekommen ist, aber ich wurde gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Zu verlieren hatte ich nichts, also habe ich mir das ganze mal angeschaut. Das war der Startschuss zu allem Weiteren.

Wie ging es danach weiter?

Mit der Ausbildung habe ich dann sehr schnell begonnen und eine Ausbildung ist der anderen gefolgt. Bis zur Pro-Lizenz, dafür habe ich drei Anläufe gebraucht (lacht). Es hat einfach eines zum anderen geführt und die Mannschaften wurden immer älter. Ich habe wahnsinnig viele Erfahrungen sammeln können. Vom Bub, der mit drei Jahren und Windelhose am Platz gelaufen ist, bis zur Kampfmannschaft meiner Heimat Pinkafeld war vieles dabei.

Wann wurde das Hobby zum Beruf?

Für mich stand die Entscheidung nach der Matura fest. Ich habe ja selber Fußball gespielt und mein Ziel war es immer Profi-Kicker zu werden. Aus diversen gesundheitlichen Gründen war das leider nicht möglich. Dann hab’ ich gesagt, ok – wenn es zum Profi-Kicker nicht reicht, werde ich Profi-Trainer. Da haben mich viele Leute ausgelacht. Ich war natürlich nicht von Anfang an hauptberuflich in dem Business tätig. In Wr. Neustadt habe ich „Bewegung und Sport“ studiert – somit habe ich die akademische Trainerausbildung so nebenbei gemacht. Ein Jahr habe ich in London „angewandte Sport Psychologie“ studiert – in Lissabon eine Ausbildung gemacht und die Trainerausbildungen beim ÖFB absolviert.  In Pinkafeld durfte ich zwei Jahre lang die Kampfmannschaft trainieren – nach dieser Zeit bin ich zu Admira gekommen und seitdem bin ich da.

Wie gefällt dir die Arbeit als U18-Trainer?

Es ist die Mannschaft, welche vieles entscheidet. Hier hat man die Chance in Richtung zweite Mannschaft und Profis zu gehen. Somit muss ich den Jungs auch einiges abverlangen. Die Kommunikation mit den Spielern muss passen und jeder muss wertgeschätzt werden. Natürlich werde ich hier auch von meinem Trainerteam unterstützt.

Kannst du uns ein Schmankerl von deiner aktuellen Mannschaft erzählen?

Ich kenne die Jungs seit Jahren – natürlich ist da einiges passiert. Die coolsten Momente sind, wenn man Spiele gewinnt. Wir haben mit der damaligen U15 im letzten Meisterschaftsspiel Red Bull Salzburg 5:0 geschlagen. Das war Wahnsinn – wir waren davor echt nicht gut platziert und haben es trotzdem geschafft. Filip Ristanic hat damals genetzt, mittlerweile ist er bei den Profis dabei.

Was macht die Arbeit als Jugendtrainer besonders?

Es geht bei den jungen Burschen einfach um viel mehr – jeder will wertgeschätzt werden. Ich schaue den Jungs beim Erwachsen werden zu. Themen wie „die ersten Erfahrungen mit den Mädels“ oder „was will ich einmal werden“ sind hier ganz normal. Für mich ist es einfach ganz wichtig, ein guter Ansprechpartner zu sein. Die Jungs brauchen Stabilität.

Die UEFA Pro Lizenz war ein langer Weg mit mehreren Anlaufversuchen, oder?

Ich habe mich tatsächlich drei Mal beworben – das Aufnahmeverfahren ist echt hart. Das Schwierigste ist es reinzukommen. Die Kriterien wurden etwas abgeändert, aber zu der Zeit wollte ich mich eigentlich nicht mehr anmelden. Meine Mutter hat mich weiter animiert und es hat dann tatsächlich geklappt. Die Ausbildung war mega intensiv. Wir waren auch für ein Modul in München und ich konnte von anderen Trainern extrem viel mitnehmen. Jetzt gibt es keine höhere Ausbildung mehr und ich kann mich auf andere Dinge konzentrieren.

Was macht Thomas Pratl mit der UEFA Pro Lizenz in der Hand?

Früher hätte ich eine ganz klare Antwort gehabt – sofort und schnellstmöglich Profi-Trainer werden. Das sage ich jetzt nicht mehr. Die letzten Jahre waren eine extrem coole Zeit und mit den Jungs die nächsten Schritte zu gehen, ist eine total schöne Aufgabe. Natürlich ist das Ziel irgendwann im Profifußball tätig zu sein, aber das hat Zeit. Ich limitiere mich hier einfach nicht.

Thomas, wie stellst du dir deine weitere berufliche Laufbahn vor?

Ich lebe total gerne im Moment und will die Zeit genießen. Aktuell gibt es keinen Grund mich jetzt zu verändern.

Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.

TEXT: Lisa Wurzinger

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